Daniel Dörr soll es nun nach der Ära Dejan Kostic als Cheftrainer bei den Gießen Pointers richten. Die haben mit Roth Energie einen neuen strategischen Partner erhalten, der sich nun im Namen wiederfindet. Zudem haben sich die Pointers vom Stammverein VfB 1900 Gießen abgekapselt. Und das alles im Aufstiegsjahr in die 1. Regionalliga.

Kommen/Gehen

Personell gelang es, den Kader zu ergänzen und die Leistungsdichte in der Breite zu erhöhen. Mit Julian Reinwald und Amil Klisura konnte man zwei Leistungsträger vom Ligakonkurrenten Kronberg loseisen, die das Zeug haben, zu wichtigen Stützen im Team der Mittelhessen zu werden. »Mit Amil habe ich noch in Lich zusammen gespielt. Beides sind gestandene Regionalligaspieler«, so der neue Trainer Daniel Dörr. Eine jüngere Licher Vergangenheit hat mit Dominik Turudic der nächste Neuzugang, der in der letzten Spielzeit noch für die Bierstädter die Schuhe schnürte.

Ebenfalls neu ist Youngster Tim Kosel, der vom ProB-Aufsteiger Münster an die Lahn kommt. Demgegenüber haben die Pointers zwei Abgänge zu verzeichnen. Malte Herwig wechselt zu den RheinStars Köln, und Oliver Biallas soll mit seiner Erfahrung dem Pointers-Oberligateam die nötige Stabilität verleihen.

Stärken/Schwächen

»Als Stärke sehe ich, dass wir auf den Guardpositionen mit viel Geschwindigkeit ausgestattet sind. Wir wollen schnell spielen«, weiß der Trainer um die athletischen Fähigkeiten seiner Guards um den Amerikaner Chris Miller, der in der letzten Spielzeit mit 19,5 Punkte im Schnitt Topscorer war. Miller steht für einen weiteren Vorteil der Pointers, die auf einen eingespielten Kern zurückgreifen können. Angeführt von den ewigen Leitwölfen Felix Rotaru und Zeljko Pavlovic sowie jungen Wilden wie Lucas Mayer und Chris Kenntemich, die laut Dörr »den nächsten Schritt in ihrer Entwicklung machen können«, leitet der Coach ein ausgewogenes Ensemble an, das bisher eine »tolle Vorbereitung absolviert hat«.

Als Schwäche hat der Coach die Defense ausgemacht, in der wir noch an »Konsequenz und Kommunikation arbeiten müssen«. Auch ist die Gießener Mannschaft nicht unbedingt groß aufgestellt, denn außer Reinwald hat kein Akteur wirklich Gardemaße für die unmittelbare Arbeit am Brett. Wie man das jedoch kompensieren kann, zeigt seit Jahren Rotaru, der sich mit allen Wassern gewaschen am Brett regelmäßig behauptet.

Trainer/Umfeld

Nachdem die Ära mit Dejan Kostic beendet war, wurde Dörr, der im Jahr zuvor die Landesligaauswahl der Pointers zum Aufstieg in die Oberliga führte, als dessen Nachfolger installiert. Diesen Aufstieg in der Trainer-Hierarchie hat sich »Locke« durch seine gute Arbeit in der Landesliga verdient, auch wenn er ein wenig Überlegungszeit benötigte: »Es ist schon deutlich zeitintensiver, daher musste ich etwas nachdenken. Letztlich habe ich mich entschieden, die neue Herausforderung anzunehmen.« Dies wird er in einem Umfeld tun, das sich im Aufbruch befindet. Nach der Abkapselung vom VfB Gießen gelang es den Verantwortlichen, mit Roth Energie einen Namenssponsor zu finden und die Marke Gießen Pointers weiter zu etablieren.

Prognose

Für einen Aufsteiger ist immer der Klassenerhalt das oberste Saisonziel, wie auch Coach Dörr weiß, der jedoch optimistisch auf die Saison blickt: »Wir wollen von Spiel zu Spiel schauen und natürlich so viele Spiele wie möglich gewinnen. Ich sehe uns im Kampf um den Klassenerhalt gut aufgestellt.« Damit hat der Trainer sicherlich recht, denn für einen Aufsteiger gehen die Mittelhessen gut gerüstet in die Regionalligasaison.